Selbstständigkeit heißt, kurz gesagt:
Schauen wir uns an, was das genau bedeutet.
Was Selbstständigkeit eigentlich heißt wird besser deutlich, wenn wir uns das Gegenteil - den Arbeitnehmer - anschauen.
Die meisten Menschen in Deutschland sind Arbeitnehmer oder Beamte. Arbeitnehmer sind dabei ihrem Arbeitgeber verpflichtet, indem sie einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben und ihm wöchentlich eine gewisse Arbeitszeit erbringen müssen. Beamte sind ähnlich dem Staat bzw. ihrem sogenannten Dienstherren verpflichtet.
Selbstständige Menschen dagegen bieten der Gesellschaft ihre Produkte oder Leistungen an. Sie haben in der Regel mehrere Auftraggeber und sind keinem einzelnen Unternehmen gegenüber verpflichtet. Sie können ihre Produkte und Leistungen selbst wählen und - mit Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten - frei bestimmen. Insbesondere machen sie auf die ein oder andere Art Werbung in der Öffentlichkeit für ihr Angebot.
Steuerlich und von der Sozialversicherung her gibt es große Unterschiede zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen. Arbeitnehmer, die sonst keine Einnahmen haben, bekommen ihre Steuern einfach vom Lohn abgezogen. Das macht der Arbeitgeber von allein. Arbeitnehmer, die mehr als 450,- EUR im Monat verdienen, sind auch sozialversicherungspflichtig, d. h. der Arbeitnehmer führt automatisch Beiträge für z. b. Krankenkasse oder Rentenversicherung ab.
Selbstständige müssen sich hingegen selbst um die richtige Besteuerung und um die Sozialversicherung kümmern. Selbstständige, die dabei keine Ahnung von Steuern haben, verschenken hier richtig Geld. Deshalb habe ich auch schon mal die vier wichtigsten Prinzipen, mit denen Steuerprobleme einfacher werden, aufgeschrieben.
Es kam in den ersten Absätzen schon vor, aber ich kann es nicht oft genug sagen: Die Altersvorsorge ist das größte Problem vieler Selbstständiger. Ich lerne immer wieder Selbstständige kennen, die zwar genug zum Leben haben und an sich zufrieden mit ihrem Lebensstandard sind, aber keine Altersvorsorge haben.
Das Problem ist dabei für viele, dass das Rentenalter immer erstmal recht weit weg und irgendwie abstrakt ist. Viele machen sich mit 30 selbstständig - da ist es noch etwas über 30 Jahre hin bis zur Rente. Noch dazu fühlen sich die monatlichen Ausgaben für die Renten- oder Lebensversicherung gerne wie eine Art schwarzes Loch an. Es fließt zwar jede Menge Geld rein, aber einen Nutzen hat das erst in vielen Jahren oder Jahrzehnten.
Ohne einen gewissen Sinn für Finanzen und Weitblick geraten viele Selbstständige in die Altersarmut.
Ich finde da die Übersicht von finanztip.de zur Altersvorsorge für den Einstieg in das Thema Altersvorsorge empfehlenswert.
Ein wenig klingt es schon in meinen Erfahrungen als Teilzeitselbständiger durch, aber das Selbstständig sein hat natürlich auch schöne Seiten. So genieße ich meine freie Zeiteinteilung und kann viele Termine wie z. B. Behördengänge ganz einfach tagsüber machen.
Außerdem finde ich es spannend, immer mal wieder neue Projekte anzugehen und in neue Themenbereiche einzutauchen. So tauche ich gerade tief in das Thema “Haftung von Spediteuren” ein und baue eine Website rund um die Haftung nach den ADSp auf.
Über meine Spezialisierung im Data-driven Marketing kommen auch immer mal wieder interessante Vorschläge für Beteiligungen an mich heran.
Das heißt Selbstständig sein also auch :)
Studierter Wirtschaftsinformatiker, ausgebildeter Großhandelskaufmann, fünf Jahre Berufserfahrung als Sachbearbeiter im pharmazeutischen Großhandel. Während des Studiums war ich selbstständig und seit Februar 2019 bin ich fest als Technical SEO Manager angestellt.
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