Viele Menschen machen sich nebenberuflich selbstständig. Doch was bringt die nebenberufliche Selbstständigkeit mit sich? Sollte man nicht doch lieber hauptberuflich selbstständig durchstarten? Peer Wandiger und Susann Merklein haben die Blogparade: „Neben- oder hauptberuflich selbstständig?“ gestartet, um möglichst viele Antworten auf diese Fragen zu sammeln.
Da ich seit einigen Jahren nebenberuflich selbstständig bin, möchte ich meine Erfahrungen teilen.
Lustigerweise bin ich mehr oder weniger in die Selbstständigkeit hineingestolpert. Mein Freund hat sich 2009 als Spediteur & Kurierdienst hauptberuflich selbstständig gemacht. Da er jemanden für die Buchhaltung brauchte, bin ich erstmal neben meinem eigentlichen Job eingesprungen.
Im Laufe der Zeit habe ich mehr und mehr Aufgaben übernommen. Mittlerweile kümmere ich mich vor allem um das Online-Marketing und programmiere Software für die Transportabwicklung. So konnte ich nach und nach dazulernen und immer wieder neues ausprobieren – genau mein Ding!
Von den vielen Erfahrungen möchte ich dir drei Punkte besonders ans Herz legen:
Je nachdem, was du im Job und in der Selbstständigkeit machst, kann es sich zeitlich beißen. Wenn du montags bis freitags von 8 – 17h auf der Arbeit bist, kannst du in dieser Zeit kaum Anrufe für die Selbstständigkeit annehmen.
So habe ich nie Aufgaben übernommen, für die ich immer irgendwie erreichbar sein muss – das ging neben dem Hauptberuf einfach nicht. Mittlerweile studiere ich hauptberuflich. Deshalb bin ich (außer zu Prüfungszeiten) mittlerweile gut erreichbar und kann mehr Aufgaben übernehmen.
Viele Tätigkeiten schwanken saisonal. In meinem alten Hauptberuf gab es immer in den Wintermonaten Jahresgespräche mit Lieferanten. D.h. für wenige Monate stieg die Arbeitslast um ein vielfaches. In dieser Zeit hätte ich nicht noch Mehrarbeit im Nebenberuf bewältigen können. Und auch jetzt schaue ich, dass ich zu Prüfungszeiten im Studium nicht noch stressige Phasen in der Selbstständigkeit habe.
Wenn du nebenberuflich gründest, solltest du deshalb schauen, wie deine Arbeitszeiten im Jahresverlauf schwanken.
Da ich nicht alleine gegründet habe, hatte ich immer einen Partner, der noch mal andere Perspektiven und Kompetenzen einbringt. Er hat sich hauptberuflich um die erste Firma gekümmert, sodass ich in Ruhe mitwachsen konnte.
Als ich dann meine eigene Firma (nebenberuflich) gegründet habe, konnte er mir helfen und mich unterstützen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit ergänzen wir uns super.
Insgesamt kann ich die nebenberufliche Selbstständigkeit voll empfehlen, wenn das Geschäftsmodell es zulässt. Man geht weniger Risiko ein, kann es erstmal ausprobieren und setzt nicht alles auf eine Karte. So macht es auch wesentlich mehr Spaß.
Studierter Wirtschaftsinformatiker, ausgebildeter Großhandelskaufmann, fünf Jahre Berufserfahrung als Sachbearbeiter im pharmazeutischen Großhandel. Während des Studiums war ich selbstständig und seit Februar 2019 bin ich fest als Technical SEO Manager angestellt.
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