Steuern durchziehen dein ganzes Unternehmen. Und auch wenn du keine Lust dazu hast: Jeder Selbstständige braucht ein paar Steuer-Basics, um sein Geschäft ordentlich führen zu können.
Schaue mal, in wie vielen Bereichen du Steuer-Know-how brauchst:
Selbstständige arbeiten hart und lange – oft über viele Jahre, bis sich das Business wirklich lohnt und es Gewinne einfährt. Doch leider bringt dir das nichts, wenn du diese Gewinne nicht richtig aus deine Unternehmen herausnimmst.
Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften ist meist nur Einkommen- und Gewerbesteuer zu zahlen. Doch bei einer GmbH, UG oder einer anderen Kapitalgesellschaft ist noch Körperschaftssteuer zu beachten. Je nachdem, wie hier Geschäftsführergehälter, Gesellschafteranteile, etc. aufgeteilt werden, ergibt sich eine andere Steuerbelastung (teilweise bis hin zu einer Doppelbesteuerung).
Natürlich hilft dir dein Steuerberater dabei. Aber du musst die Basics selbst verstehen, um kein Geld zu verschenken.
[ -> Apropos: Arbeitest du gut mit deinem Steuerberater zusammen?]
Kaum ein Selbstständiger kann alles alleine machen. Gerade als Dienstleister geben wir häufig Aufgaben ab, die nicht in unsere Kernkompetenz fallen. Also stellen wir jemanden ein oder beauftragen ein anderes Unternehmen.
Es gibt jedoch die unterschiedlichsten Möglichkeiten, jemanden zu beauftragen: Von Minijobber über Praktikant, Werkstudent, Teilzeit-Mitarbeiter, Vollzeit-Mitarbeiter bis hin zur freien Mitarbeit. Welche davon kostet dich am wenigsten Steuern?
Hier benötigst du Steuer-Basics, damit du die gesparten Steuern deinen Partnern weitergeben kannst (z. B. als höheres Gehalt).
Bei jedem Einkauf oder Verkauf musst du prüfen, ob und wie Umsatzsteuer anfällt. Das macht keinem Spaß, ist aber deine Pflicht als UnternehmerIn.
Nun haben die meisten Selbstständigen insofern Glück, als dass sie immer dieselben Standardfälle haben. Doch es gibt hunderte von Ausnahmen. Vor allem bei internationalen Geschäften, digitalen Verkäufen, Immobilien und in vielen Branchen (z. B. Bau oder Heilberufe) musst du aufpassen, die richtigen Regelungen anzuwenden.
Es reicht nicht, nur die eigenen Standardfälle abzuklären. du musst zumindest die häufigeren Ausnahmen kennen, damit du weißt, wann etwas kein Standardfall mehr ist. Sonst weist du falsche Umsatzsteuer aus und hast ein Problem bei der nächsten Betriebsprüfung.
Das klingt so drastisch: Die eigene Selbstständigkeit aufgeben. Aber es gibt viele Gründe: Nachfolge aus Altersgründen, Verkauf von uninteressanten Geschäftsfeldern, Umwandlung in neue Gesellschaften (wenn z. B. neue Partner hinzukommen). Und manchmal auch schlicht wegen Zahlungsunfähigkeit.
Wenn es soweit ist, möchtest du nicht noch steuerliche Probleme haben. Denn einerseits ergibt sich die Steuerbelastung bei solchen Fällen häufig aus feststehenden Bedingungen, die schon bei der Firmengründung festgelegt wurden (z. B. Rechtsform & Gesellschaftsanteile). Andererseits sind diese Fälle steuerlich häufig komplizier, weil viele Dinge zusammenkommen.
Das Hauptproblem: Gerade wenn du mit der Selbstständigkeit aufhörst, möchtest (oder kannst) du nicht noch viel Geld für Steuern & Beratung ausgeben. Wenn du die Steuer-Basics kennst, kannst du frühzeitig vorkehren.
An allen Ecken höre ich Tipps zum Steuer sparen. Häufig höre ich: „Das ist sowieso schon billig – und ich kann es auch noch von der Steuer absetzen!“ Oh je.
Das Problem mit solchen Steuertricks: Häufig ist gar nichts dran. Wenn du aber den falschen Tipps glaubst, beurteilst du deine Kosten falsch. Hier kannst du ganz schnell ganz viel Geld verschenken.
Mit ein paar Steuer-Basics kannst du natürlich nicht jeden Steuertipp als falsch oder richtig einstufen. Aber vieles lässt sich mit etwas gesundem, steuerlichen Menschenverstand als falsch entlarven.
Steuern durchziehen alle Unternehmenswinkel. Die Grundlagen sind einfach gelernt: Volkshochschulkurs, Bücher (z. B. ein Lehrbuch für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten), Blogs lesen oder einfach dem eigenen Steuerberater wirklich zuhören.
Lassen wir uns nicht so viel Geld durch die Lappen gehen, nur weil wir ein paar Basics nicht gelernt haben.
Studierter Wirtschaftsinformatiker, ausgebildeter Großhandelskaufmann, fünf Jahre Berufserfahrung als Sachbearbeiter im pharmazeutischen Großhandel. Während des Studiums war ich selbstständig und seit Februar 2019 bin ich fest als Technical SEO Manager angestellt.
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