Überall höre ich Beschwerden: „Selbstmanagement schränkt meine Kreativität ein – und Getting Things Done (GTD) ist erst recht zu kompliziert.“ Mich wundert das jedes Mal, denn ich mache Tag für Tag eine andere Erfahrung: Erst durch GTD bin ich wirklich kreativ!
Das hat einen einfachen Grund: Eine nicht umgesetzte Idee hat keinen Wert im Geschäftsleben. Das kann man im Moment ganz gut an den Start-Up-Bewertungen sehen: Eine Firma, dir nur aus einer Idee besteht, ist in der Regel nichts wert. Erst eine gute Umsetzung der Idee lässt die Firma wertvoll werden.
Genauso funktioniert es auch im Geschäftsalltag: Du kannst ja noch so tolle Ideen für deine neue Webseite haben – wenn keine deiner Ideen in der Webseite umgesetzt wird, war deine Kreativität für die Katz.
Im Rahmen der Blogparade „Inspiration und Kreativität“ des Webmaster Friday drösele ich die GTD-Prinzipien etwas auf und formuliere sie um. Du wirst schnell sehen, wie GTD deine Ideen umsetzbar macht.
Am Anfang eines neuen Projekts ist oft gar nicht klar, was überhaupt dabei rauskommen soll. Genauso sind die meisten Ideen erst mal sehr schwammig. So eine wabernde Wolke kann man aber nicht greifen und schon gar nicht konkret umsetzen.
Hier hilft GTD, indem es die natürliche Projektplanung empfiehlt: Male dir das Ergebnis deiner Idee möglichst bildhaft vor dem geistigen Auge aus. Das ist letzten Endes ein Brainstorming – eine Kreativitätstechnik, die eine der Grundlagen für GTD bildet.
Mithilfe des Brainstormings weißt du ganz genau, wie deine Idee im echten Leben aussehen könnte und was passieren muss, damit sie erfolgreich ist.
Die beste Idee bringt dir nichts, wenn du sie wieder vergisst. Das klingt total trivial, ist aber oft das größte Problem mit Ideen.
Damit dir das nicht passiert, gibt es ein wichtiges Element in GTD: Alles aufschreiben. Egal ob auf Papier, in eine Software oder sonstwo. Sobald dir etwas einfällt, schreibe es dir auf. Das hört sich richtig einfach an, ist im Alltag aber echt schwierig.
Wenn du all deine Ideen aufschreibst, kannst du die Ideen später in Ruhe prüfen. Du kannst die wildesten Ideen haben und lässt dich dabei nicht von Details der Umsetzung ablenken.
Was bringt deine Idee, wenn der richtige Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen ist? Genau, erstmal nichts.
Deshalb gibt es in GTD die sogenannte Vielleicht-Irgendwann-Liste. Auf die Liste kommt alles, was du dir zwar vornimmst, aber nicht gerade jetzt angehen möchtest (z. B. so Klassiker wie Keller aufräumen, was man halt vielleicht irgendwann mal macht). Die Vielleicht-Irgendwann-Liste schaut man wöchentlich durch, um zu prüfen, ob doch etwas davon ansteht.
Mit der Vielleicht-Irgendwann-Liste bekommst du deine Idee regelmäßig vor Augen. Wenn dann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, setzt du die Idee um.
Nicht jede Idee verdient gleich viel Aufmerksamkeit. Deshalb ist es wichtig, Prioritäten nicht nur zu setzen, sondern auch im Geschäftsalltag zu beachten. Sonst dokterst du nur an Kleinkram rum, anstatt nach echten Perlen zu fischen.
GTD als Ganzes, als dein zuverlässiges System, sorgt dafür, dass du unwichtige Sachen möglichst effizient und einfach erledigst. GTD benutzt hier das Sinnbild eines Steins, der ins Wasser geschmissen wird: Die Wasserwellen sind immer nur so groß, wie es für den reingeworfene Stein nötig ist („Mind like Water“ genannt).
Wenn der nötige Kleinkram erledigt ist, hast du wieder Zeit für deine eigenen Projekte. Und dann macht es wirklich Spaß, mit ruhigem Gewissen an eigenen Projekten und Träumen zu arbeiten.
[ -> Du kannst messen, wie sehr du eigene Wünsche verfolgst.]
Das alles führt auf ein Wort hinaus: Umsetzungskompetenz. Stelle dir vor, du willst einen Klempner beauftragen. Er macht dir ein tolles Angebot, aber er führt nicht mal einen Terminkalender für Kundentermine. Dann kann er fachlich noch so kompetent sein oder die besten Ideen für dein Badezimmer haben: Er wird schlicht deinen Termin vergessen und keine deiner Ideen umsetzen.
Machen wir uns unsere Ideen nicht durch schlechtes Selbstmanagement selbst kaputt. Denn wenn wir keine Ideen umgesetzt kriegen, sind wir nicht kreativ: Sieht ja keiner.
Studierter Wirtschaftsinformatiker, ausgebildeter Großhandelskaufmann, fünf Jahre Berufserfahrung als Sachbearbeiter im pharmazeutischen Großhandel. Während des Studiums war ich selbstständig und seit Februar 2019 bin ich fest als Technical SEO Manager angestellt.
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